21. April 2022

Lösungen für die Energie- und Lieferkettenkrise

Verbändepapier zu den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine

Screenshot: VFF

14 Verbände und Interessenvertretungen der Baubranche haben sich am 20. April 2022 mit einem gemeinsamen Papier an die Bundesregierung gewandt, um die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf Bauprodukte aus Glas, Kunststoff, Mineralwolle und Keramik zu verdeutlichen und Lösungsvorschläge anzubieten. Zu den Unterzeichnern gehören auch alle Verbände der Fenster-, Fassaden- und  Haustürenindustrie wie zum Beispiel der Verband Fenster + Fassade (VFF), der Bundesverband Flachglas e.V. (BF), der Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz e.V. (BVRS), die Industrievereinigung Rollladen-Sonnenschutz-Automation e.V. (IVRSA), der Qualitätsverband Kunststofferzeugnisse e.V. (QKE), der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e.V. (FVSB) oder auch die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG).

„Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges betreffen unsere Branche massiv“, betont VFF-Geschäftsführer Frank Lange. „Es geht insbesondere um Versorgungssicherheit im Blick auf die enorm gestiegenen Energiepreise und die Möglichkeit von Preisgleitklauseln angesichts massiver Kostensteigerungen aufgrund der Störungen der Lieferketten.“ Die Unterzeichner des Verbändepapiers begrüßen das Maßnahmepaket der Bundesminister Habeck und Lindner vom 8. April 2022, wollen aber darüber hinaus die darin noch nicht berücksichtigten Herausforderungen für bauwirtschaftliche Unternehmen sowie Lösungsvorschläge verdeutlichen.

Kostensteigerung bei Bauprodukten

Als erste Herausforderung nennt das Papier die Kostensteigerungen bei Bauprodukten, „die von Fenstern über Fassaden- und Sonnenschutzelemente bis zu smarten Steuerungselementen reichen.“ Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, müssen Unternehmen von Kosten entlastet und die Kostensteigerungen fair auf die Akteure der Wertschöpfungskette verteilt werden. Die Lösungsvorschläge für diese Problematik umfassen erstens das Zulassen nachträglicher Preisgleitklauseln für die Bauprojekte des Bundes auch für Produkte aus Glas, Kunststoff, Mineralwolle und Keramik; zweitens den Appell, dass diese Verfahrensweise auch allen Auftraggebern der öffentlichen Hand auf Landes- und Kommunalebene seitens des Bundes empfohlen wird; drittens die Absicherung der Förderprogramme für energetische Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle wegen der weitreichenden Bedeutung der Verbrauchsreduktion durch Energieeffizienz; und viertens die Ausgestaltung der Maßnahmen zum Nutzen der gesamten Wertschöpfungskette, verbunden mit einer schnellen, unbürokratischen Umsetzung unter Vermeidung einer staatlichen Regulierung der Energie-preise, soweit es denn möglich ist.

Verknappung des Gasmarktes

Als zweite Herausforderung stellt das Verbändepapier das Risiko einer Verknappung am Gasmarkt in den Fokus. Dabei werden insbesondere zwei Punkte angesprochen. Zum einen die Zerstörung von Produktionsanlagen durch Herunterfahren, wie es bei der Abschaltung von Anlagen zur Glasproduktion der Fall wäre. Und zum anderen die Relevanz der energiesparenden Gebäudehülle und der dazu nötigen Produkte, die zur Energieversorgungssicherheit beitragen und entsprechende Priorität bei der Gasversorgung haben sollten. Der Lösungsvorschlag beinhaltet diesen Schutz der zur Versorgungssicherheit notwendigen Branchen im Rahmen der Notfallpläne mit besonderem Blick auf die Glasindustrie, die infolge des Herunterfahrens ihrer Produktionsstätten mit Schäden und langen Produktions-ausfällen rechnen müsste.

Über diesen Link gelangen Sie zum Verbändepapier mit der Nennung aller 14 beteiligten Unterzeichner.

 

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