17. Juli 2023

Fazit zum ift-Brandschutzforum 2023

Das ift-Brandschutzforum informierte zu neuesten Trends aus Technik, Normung und Wirtschaft. Foto: ift Rosenheim

Bereits beim ersten Treffen am Vormittag des 14. Juni war die Freude über das Wiedersehen beim ift-Brandschutzforum nach der Coronazeit spürbar, denn viele Brandschutzexperten kennen sich schon seit Jahren und Jahrzehnten. Es gab aber auch viel zu besprechen und zu erfahren, denn die Phase des Baubooms ist zumindest in Deutschland durch die Inflation, steigende Zinsen sowie die unklaren gesetzlichen Regelungen gestoppt.

Dr. Frederik Lehner (Interconnection Consulting) analysierte die Bauwirtschaft differenziert und zeigte etliche optimistische Ausblicke, insbesondere eine stabile Prognose im für Brandschutzprodukte relevanten Nicht-Wohnungsbau in UK, Frankreich, Deutschland und Italien. Diese wird durch einen nachhaltigen Umbau der Immobilien und der Wirtschaft sowie neue Logistikstrukturen begründet. Dabei ist ein Trend zu ganzheitlichen Angeboten erkennbar, bei dem alle notwendigen Produkte und Dienstleistungen rund um den Brandschutz aus einer Hand kommen, um Haftungsfragen und das Risikomanagement zu vereinfachen.

Änderungen bei Normen und Zulassungsverfahren

Dr. Gerhard Wackerbauer (ift Rosenheim) berichtete über die relevanten Änderungen bei Normen und Zulassungsverfahren und zeigte insbesondere die Möglichkeiten der europäischen Zulassung nach einer EAD (europäisches Bewertungsdokument) und wie europäische Klassifizierungsberichte als Grundlage für nationale Verfahren in vielen EU-Ländern genutzt werden können – leider nicht in Deutschland. Denn hier braucht man nach wie vor eine allgemeine oder Vorhaben bezogene Bauartgenehmigung, die auf jeweiligen gutachtlichen Stellungnahmen beruht. Wichtig waren auch die detaillierten Hinweise beim Einbau von Brandschutztüren in sogenannte Mischwänden.

Brandschutz bei Vorhangfassaden

Prof. Jörn P. Lass (ift Rosenheim) erläuterte detailliert die vielschichtigen Anforderungen an Vorhangfassaden und deren Kombination mit dem Brandschutz. In der Produktnorm EN 13830 sind auch die Prüfverfahren für die Ermittlung des Feuerwiderstands, des Brandverhaltens und der Brandausbreitung sowie deren Klassifizierungen definiert. Die Anforderungen werden im Wesentlichen durch die Gebäudeklasse (GK) bestimmt, die von der Größe der Nutzungseinheit und dem Niveau über Grund des obersten zum Aufenthalt von Personen bestimmten Geschosses abhängt. Kritisch zu bewerten sind vor allem die Geschossübergänge und Brandwände, die den Brandüberschlag wirksam begrenzen müssen. Für das Brandschutzkonzept ist daher eine intelligente Planung von Prüfungen und Nachweisen des Brandverhaltens und des baulichen Brandschutzes unter Berücksichtigung technischer Maßnahmen wie Brandmelde- und Löschanlagen effizient und wirtschaftlich.

Internationale „Insiderinfos“

Im internationalen Block vermittelten Experten, die im jeweiligen Markt tätig sind, wichtige „Insiderinfos“ zu UK, Italien, Griechenland und Südosteuropa (Kroatien, Serbien und weitere Balkanstaaten). Während in Großbritannien die Anforderungen auf hohem Niveau sind und sehr dynamisch an die neuen Risiken aus Klimawandel und Brandfällen durch Lithium-Ionen-Akkus angepasst werden, stehen die Anforderungen und deren Einhaltung in Griechenland erst am Beginn. UK ist auch ein engagierter Vorreiter in punkto Nachhaltigkeit und einer digitalen Bauplanung, bei der für neue Gebäude über 18 Metern Höhe ein vollständiger digitaler Zwilling erstellt werden muss.

In Italien bestehen zwar vergleichbare Anforderungen an den Feuerwiderstand wie in Deutschland, aber eine Kontrolle und Fremdüberwachung ist nicht notwendig. Kroatien ist dem deutschen und EU-System recht ähnlich. In allen Ländern ist die Zahl der Anbieter relativ überschaubar und bietet gute Vertriebsmöglichkeiten, wenn der Hersteller die nationalen Besonderheiten kennt. Aus diesem Grund hat das ift Rosenheim ein leistungsfähiges Netzwerk aus eigenen Niederlassungen und Kooperationen aufgebaut.

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 3. August druckfrisch an Sie versendet wird.

Weitere Informationen zum ift-Rosenheim finden Sie hier.

 

Sie wollen regelmäßig über aktuellen Neuheiten und Entwicklungen informiert sein? Dann abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter oder schließen ein Abonnement der Print beziehungsweise der e-paper Ausgabe von bauelemente bau ab.

Sie meinen, diese Meldung könnte auch für Ihre Kollegen von Interesse sein? Dann freuen wir uns über Ihre Weiterempfehlung!

Diese Nachricht teilen Facebook Logo Twitter/X Logo LinkedIn Logo Xing Logo Pinterest Logo



Das könnte Sie auch interessieren

17. Juni 2025

Schörghuber etabliert Paletten-Retourservice

Die Schörghuber Spezialtüren KG geht einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiges Bauen – und denkt dabei über das Produkt hinaus. Seit März 2025 setzt das Unternehmen ein neues Retourprinzip für Paletten ein: Die …

31. März 2025

Perspektiven für Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit

Am 24. und 25. März 2025 trafen sich rund 120 Branchenexperten im Kompetenzzentrum von Remmers in Löningen zum 3. Fensterforum. Die von Remmers und Warema gemeinsam initiierte Veranstaltung bot spannende Einblicke in aktuelle Entwicklungen rund um …

26. November 2025

Von Pergolasystemen über Markisen bis hin zum Großschirm

Die Sonderschau Outdoor. Ambiente. Living. zeigt vom 7. bis 11. Februar 2026 auf dem Freigelände der Messe Stuttgart die große Bandbreite an Markisen, Pergolen, Lamellendächern, Sonnenschirmen und Zubehör – und verknüpft …

zur Übersicht


Newsletter