8. Mai 2020

Projekt will Fassaden als Wärmelieferant nutzbar machen

Die Lamellen der solarthermischen Jalousie dienen als Absorber. Die Wärme wird über Heat-Pipes und einen Aluminiumadapter an den Sammelkanal abgeführt. Foto: Fraunhofer ISE

Zum Gelingen der Wärmewende könnten Fassaden als „Wärmewände“ einen Beitrag liefern, der bislang wenig Beachtung gefunden hat. Ein Forschungskonsortium unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE hat im Projekt „ArKol“ zwei neuartige solarthermische Fassadenkollektoren entwickelt, die architektonisch ansprechend einen integralen Bestandteil der Fassade darstellen: einen Streifenkollektor und eine solarthermische Jalousie.                 

Für die Entwicklung der multifunktionalen Gebäudehüllen im Projekt „ArKol – Entwicklung von architektonisch hoch integrierten Fassadenkollektoren mit Heat-Pipes“, das im Februar 2020 abgeschlossen wurde, kooperierte das Fraunhofer ISE mit den Firmen DAW SE und Priedemann Façade-Lab sowie dem Borderstep-Institut für Innovation und Nachhaltigkeit, dem Kompetenzzentrum Aus bau und Fassade und dem Institut für Baukonstruktion der Universität Stuttgart.

Vorbehalte ausräumen                    

„Ziel des Projekts war, das große Flächenpotenzial von Fassaden für die Wärmeerzeugung zu nutzen und gleichzeitig Architekten mehr Gestaltungsfreiheit zu geben, denn ein Hemmnis für den breiten Einsatz von Solarthermie waren bislang die Vorbehalte potenzieller Kunden gegenüber dem Erscheinungsbild der Kollektoren. Zugleich sollte der Planungsaufwand reduziert und eine vereinfachte Montage und Installation ermöglicht werden“, so Dr.-Ing. Michael Hermann, Koordinator für Innovationsprozesse im Geschäftsbereich Thermische Systeme und Gebäudetechnik am Fraunhofer ISE.

Günstiger Einstrahlwinkel             

Fassaden weisen gegenüber der klassischen Aufdach-Installation von Solarthermie-Kollektoren eine Reihe von Vorteilen auf. So passt das Einstrahlungsprofil bei Heizungsunterstützung der Innenräume besser zum tatsächlichen Energieverbrauch: Im Winter, wenn die Sonne niedriger steht, wird die Fassade in einem günstigeren Winkel angestrahlt als das Dach und kann daher einen höheren Ertrag liefern. Im Sommer dagegen, wenn der Wärmebedarf deutlich geringer ist und sich im Wesentlichen auf die Trinkwassererwärmung beschränkt, unterliegen die Fassadenkollektoren einer geringeren Sonneneinstrahlung.

Sie erzeugen daher weniger überschüssige Wärme, was die Materialbelastung von Kollektor und Fluid verringert und eine längere Lebensdauer ermöglicht. Im urbanen Raum mit hohen Gebäuden stehen zudem mehr Flächen an Fassaden als auf Dächern zur Verfügung – zumal diese oft auch für Fahrstuhlschächte und andere technische Aufbauten benötigt werden.

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der Maiausgabe von bauelemente bau auf den Seiten 18 und 19.

Mehr Informationen zum Projekt „ArKol“ gibt es bei einem Klick auf diesen Link.

 

Diese Nachricht teilen Facebook Logo Twitter/X Logo LinkedIn Logo Xing Logo Pinterest Logo



Das könnte Sie auch interessieren

20. März 2025

Hautau investiert in neues Coillager

Bereits im Juli 2024 wurde mit den Bauarbeiten eines neuen Coillagers begonnen, welches den Materialfluss bei Hautau verbessern wird und gleichzeitig eine sichere und effektive Lösung für die Lagerung und die Arbeit mit Coils bieten. Damit hat das …

27. August 2024

3E und Stemeseder bieten durchgängige digitale Prozesse

Die Kooperation der 3E Datentechnik GmbH und der G.S. Georg Stemeseder GmbH sorgt bei den gemeinsamen Kunden für durchgängige digitale Prozesse. Die Kunden erfahren einen Zuwachs an digitaler Effizienz durch den in 3E-Look integrierten Aufruf der …

19. August 2024

Otto-Chemie veröffentlicht ersten Nachhaltigkeitsbericht

Die Fridolfinger Hermann Otto GmbH (Otto-Chemie) hat ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Er ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft des Unternehmens und seiner Produkte. Zu den wesentlichen Inhalten zählen die …

zur Übersicht


Newsletter