bb-Marktübersicht: Glasleistensägen für PVC-Glasleisten
Der Autor der Marktübersicht, Jochen Bliestle, ist in der Branche als profunder Kenner der Maschinentechnik zur Bearbeitung von PVC-Profilen bekannt. Zudem als Spezialist für die Optimierung von Produktionsabläufen?

?in der Kunststoff-Fensterfertigung sowie als Autor der Beitragsserie ?Fit für den Wettbewerb?, die wir in bauelemente bau im Zeitraum von März 2014 bis Mai 2016 veröffentlicht haben. Foto: B
Die Ausführung und Optik der Ecken an fertigen Fenster- und oder Türenelementen sind wesentliche Qualitätsmerkmale. Dabei spielen die Glasleisten und damit auch der Glasleistenzuschnitt eine wesentliche Rolle. Diese Marktübersicht bietet Ihnen als Fensterbauer einen Überblick über die Hersteller von Standardsägen für PVC-Glasleisten, erläutert die wesentlichen Leistungsmerkmale und zeigt in einer Übersicht die wesentlichen Unterschiede der Anbieter. Einige Informationen über Spezialsägen in diesem Bereich runden das Bild ab.
Vorbemerkungen des Autors
Bevor ich zur eigentlichen Marktübersicht komme, möchte ich einige Bemerkungen über die aus meiner Sicht wesentlichen Umstände und Anforderungen zum Thema Glasleistenzuschnitt vorausschicken. Entsprechend der RAL (Quelle: Verarbeiterhandbuch Veka) ist die Präzision wie folgt definiert: „Jede Stoßfuge zwischen den Glasleisten darf maximale 0,4 mm breit sein, jedoch die Gesamtabweichung der Glasleisten-Solllänge nicht mehr als 0,6 mm". Damit ist die Messlatte eindeutig festgelegt. Eine längen- und winkelgerechte Glasleiste hängt, unabhängig vom eigentlichen Zuschnitt, wesentlich von der Maßhaltigkeit des Flügels, der Glasscheibe und der Ausbildung der, überwiegend geschweißten, Glasdichtung ab.
Doch der Reihe nach: In Verbindung mit dem Verschweißen auf Vierkopfschweißmaschinen und der damit verbunden höheren Präzision ist der Zuschnitt der Glasleisten i.d.R. nach dem Soll-Maß. Nach meiner Erfahrung wird i.d.R. bei technisch einwandfreien Schweißmaschinen die Länge im Toleranzbereich eingehalten. Damit wirkt sich diese Toleranz nur sehr gering auf die Passgenauigkeit aus. Den größten Einfluss auf die Passgenauigkeit der Glasleisten im eingebauten Zustand hat die Position des Glases zur Glasleiste. Diese Position entscheidet wesentlich darüber, ob die Glasleiste sauber geschlossen ist oder offen und damit nicht im Winkel ist. Entsprechend den Vorgaben der RAL dürfen Profile in der Breite max. um +/- 0,5 Millimeter abweichen. Diese enge Tolerierung hat damit nur einen relativ geringen Einfluss auf den Anpressdruck.
Wesentlich größer ist der Einfluss der zulässigen Toleranzen in den Glasdicken und hier insbesondere bei Dreifachgläsern. Hier sind Dickentoleranzen von bis zu +/- 1,5 Millimeter noch innerhalb der DIN EN1279. Mit einer Kombination mit ESG je nach Dicke des einzelnen Glases sogar zzgl. bis zu +/- 1,0 Millimeter. Je größer die Toleranz der Dicke im Plusbereich, desto größer ist der Glasdruck auf die Glasleiste und damit der Einfluss auf die Gehrung im eingebauten Zustand. Eine weitere Einflussgröße kann die Ausführung der geschweißten Glasdichtung im Flügel sein. Je stärker die Ausbildung der Dichtung ist, desto größer kann der negative Einfluss auf die tatsächliche Position der Glasleiste im Flügel sein. Daher ist es wichtig, insbesondere bei Schweißmaschinen ohne Dichtungsformeinheiten, definierte Höhen zu erzielen, auf die sich dann der Glasleistenzuschnitt einstellen kann.
Dies sind die Rahmenbedingungen im Bereich des Glasleistenzuschnitts und des Verglasens. Und das bei Glasleisten mit i.d.R. anextrudierten Dichtungen, die weniger Toleranz aufnehmen können als z.B. eingerollte Dichtungen.
Die komplette Marktübersicht Glasleistensägen für PVC-Glasleisten können Sie in der November-Ausgabe von bauelemente bau ab Seite 110 studieren.